Für eine Welt ohne Gentechnik
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Nanotechnologie
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
EU-Kommission untersagt unkontrollierte Freisetzung von Gentechnik-Raps der Firma CIBUS
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- Catégorie : Inverkehrbringen
Der Gentechnik-Raps der US-Firma Cibus darf in der EU bis auf Weiteres nicht angebaut werden.
Die EU-Kommission stellt in einem aktuellen Schreiben an die Behörden der EU-Mitgliedsstaaten klar, dass ein umstrittener Bescheid des deutschen Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zum Gentechnik-Raps der US-Firma Cibus nicht umgesetzt werden darf. Noch im Februar hatte das BVL der Firma Cibus versichert, dass ihr Raps nicht dem Gentechnikgesetz unterliege und daher ab sofort ohne Genehmigungsverfahren und ohne Kennzeichnung freigesetzt werden dürfe. Der Raps wurde mithilfe sogenannter Oligonukleotide, kurzer synthetischer DNA-Sequenzen, genetisch verändert. Die EU-Kommission schreibt jetzt, dass die Freisetzung von Pflanzen, die mithilfe von Oligonukleotiden hergestellt wurden, bis auf Weiteres möglichst zu unterlassen sei. Sie verweist darauf, dass es illegal sei, gentechnisch veränderte Pflanzen ohne Genehmigung freizusetzen.Das Schreiben der Kommission stützt die Position der Kritiker, die eine sofortige Rücknahme des BVL-Bescheids gefordert hatten. Die EU-Kommission will bis Ende des Jahres über den rechtlichen Status der Pflanzen entscheiden und fordert die Mitgliedsländer auf, bis dahin keine unkontrollierten Freisetzungen zu erlauben.„Es zeigt sich, dass das BVL hier Partei ergriffen hat, um zugunsten der Industrie Fakten zu schaffen“, sagt Annemarie Volling von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). „Landwirtschaftsminister Schmidt, der die Dienstaufsicht hat, muss dafür sorgen, dass der BVL-Bescheid aufgehoben wird. Die illegale Saat darf nicht auf den Acker kommen. Sonst kann sich der herbizidresistente Raps unkontrolliert verbreiten, ist nicht mehr rückholbar und bedroht die gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft.“
Versicherungsrisiken bei Nanomaterialien
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- Catégorie : Nanotechnologie
Risikoprofil von Nanosilber. Nanosilber wird auf Grund von neun Einzelkriterien als „rotes Nanomaterial“ mit hohem potenziellem Risiko eingestuft. Bild: versicherungswirtschaft-heute.de
Nanomaterialien bergen viel Potential für nützliche Anwendungen, sie haben aber auch unbekannte Risiken. Die Versicherungswirtschaft muss die Risiken aufkommender Technologien wie die Nanotechnologie bewerten und die Auswirkungen auf die Gesellschaft einschätzen. Grundsätzlich werden Risiken in der Versicherungswirtschaft anhand der Häufigkeit von Schadensereignissen und den daraus resultierenden finanziellen Auswirkungen eingeschätzt. Bei neuen Technologien wie der Nanotechnologie fehlen aber Schadensdaten weitgehend, da die kommerzielle Anwendung der Nanotechnologie erst über einen relativ kleinen Zeitraum erfolgt. Die Versicherungsbranche spricht von „emerging risks“, d.h. „aufkommenden Risiken“. Damit sind zukünftige, heute noch schwer abschätzbare Risiken gemeint, die durch neuartige Technologien entstehen können. Eindeutige Nachweise von Langzeitrisiken oder Ursache-Wirkungs-Beziehungen sind bei emerging risks oftmals noch nicht möglich. Die Versicherungswirtschaft muss folglich mit Annahmen für bestimmte Schadensszenarien rechnen. Denkbar, aber noch nicht konkret sichtbar, wären beispielsweise Szenarien, bei welchen Arbeiternehmer chronische Krankheiten als Folge von Langzeitkontakten mit bestimmten Nanopartikeln entwickeln, oder dass ein Nano-Produkt zurückgerufen werden muss, weil sich im Nachhinein eine Gefährdung beim Gebrauch herausstellt. Die Versicherer müssen sich aber auch mit dem Wahrnehmungsrisiko, das heisst mit der Akzeptanz in der Gesellschaft, auseinandersetzen. Schliesslich sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen mitentscheidend für die Einschätzung des Gesamtrisikos.
"Gentechmaus" aus dem Internet
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- Catégorie : Patente
Heute findet eine zunehmende Kommerzialisierung bei der Patentierung von gentechnisch veränderten Versuchstieren statt - von der Maus bis zum Menschenaffen. Bild: Testbiotech
In den letzten Jahren wurden immer mehr „Tiermodelle“ entwickelt, die bestimmte menschliche Krankheiten im Körper von Mäusen oder anderen Säugetieren simulieren sollen. Es gibt Alzheimer-Mäuse, Herz-Kreislauf-Ratten und viele andere Tiermodelle, die der Erprobung neuer Therapien und Arzneimittel dienen sollen. Im Internet boomt laut einem neuen Bericht von Testbiotech die Werbung mit patentierten gentechnisch manipulierten Tieren. Die Anbieter schrecken nicht davor zurück, mit Discount-Angeboten und Werbegeschenken neue Kunden zu ködern. Versprochen wird eine schnelle und preiswerte Lieferung von Mäusen und Ratten, die mit synthetischen Genen manipuliert werden. Dabei kann jede beliebige Stelle im Erbgut ausgewählt werden. Von etwa 15.000 € aufwärts gibt es das kranke Tier von der Stange. Es wird darauf hingewiesen, dass jede Anfrage streng vertraulich behandelt wird. Der Bericht dokumentiert die zunehmende Kommerzialisierung und Patentierung von gentechnisch veränderten Versuchstieren von der Maus bis zum Menschenaffen. „Das maßgeschneiderte Tierversuchsmodell wird heute als lukratives Produkt gehandelt, von Patenten geschützt und massiv beworben. Vor diesem Hintergrund wäre es naiv anzunehmen, dass der Anstieg der Versuche mit gentechnisch veränderten Tieren durch medizinische Notwendigkeiten begründet ist“, sagt Christoph Then von Testbiotech.
Zürcher Kantonsregierung gegen kantonales Anbauverbot
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- Catégorie : Moratorium
Die Zürcher Kantonsregierung spricht sich auch klar für die Freisetzungsversuche aus. Bild: SAG
Der Zürcher Regierungsrat spricht sich gegen eine Motion aus, die ein kantonales Anbauverbot für gentechnisch veränderte Pflanzen verlangt. Eine gentechnikfreie Produktion müsste, wenn dies von den Stimmberechtigten verlangt wird, mit einer Verlängerung des Gentechnik-Moratoriums über 2017 hinaus gesamtschweizerisch geregelt werden, schreibt der Regierungsrat. Eine Umfrage des Bundes in der Bevölkerung habe ergeben, dass die Akzeptanz der Gentechnik, wie bei anderen Technologien auch, stark von Nutzen und Risiken abhänge. Wenn der Nutzen im Vergleich zum Risiko sehr gross sei, werde der Markt nach solchen Produkten verlangen. Die Kantonsregierung spricht sich auch klar für die Freisetzungsversuche aus. Damit die Forschung Entwicklungen für einen zukünftigen Markt hervorbringen und deren Anwendung unter lokalen Anbaubedingungen prüfen könne, müsse sie die fachlichen Kompetenzen in den neuen Technologien haben. Dazu seien insbesondere Freisetzungsversuche nötig, um alle agronomischen und umweltrelevanten Eigenschaften zu untersuchen.
Gibt es einen Unterschied zwischen natürlichen und synthetischen Nanomaterialien?
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- Catégorie : Nanotechnologie
Die Natur soll jährlich einige Tausend Millionen Tonnen Nanomaterialien produzieren. Zu den natürlich vorkommenden Nanopartikeln gehört nebst vielen anderen der Rost (Eisenoxide). Bild: wikipedia
Geht es um die Frage, ob synthetisch hergestellte Nanomaterialien ein Risiko für Mensch und Umwelt darstellen oder nicht, so wird häufig das Argument herangezogen, es gebe in der Natur seit jeher die unterschiedlichsten Nanomaterialien. Dies bedeute, dass sich die Umwelt und der Mensch im Umfeld von Nanomaterialien entwickelt hätten und synthetische Nanomaterialien folglich kein oder kaum ein Risiko darstellen würden. Tatsächlich sind einige Wissenschaftler der Meinung, dass die Nanowissenschaft lediglich Partikel produziere, welche in der Natur bereits gebildet wurden. Andere nehmen dagegen den Standpunkt ein, synthetische Nanomaterialien seien neu und einzigartig und dass sie bisher in der Natur nie vorkamen. Dieser grundsätzlichen Frage geht ein kürzlich publizierter Fachartikel nach. Heute herrscht Einigkeit, dass seit der Geburtsstunde der Nanotechnologien in den 1980er Jahren, die Entwicklung und Anwendung von Nanomaterialien astronomisch zugenommen haben. Unbestritten ist auch, dass die Nanostrukturen einzigartige chemische und physikalische Eigenschaften haben und deshalb Effekte auf Mensch und Umwelt haben könnten.
Marsch für eine zukunftsfähige Landwirtschaft
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- Catégorie : Saatgut
Weltweit gingen Menschen gegen die industrielle Landwirtschaft auf die Strasse. Bild: SAG
Am 23. Mai gingen in Basel, Bern und Morges zusammen über 3'000 Menschen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft auf die Strasse. Auch in weltweit über 400 anderen Städten gab es Protestkundgebungen gegen die Folgen der industriellen Landwirtschaft. Einen «March against Monsanto» gab es erstmals im Mai 2013 in den USA. Inzwischen gibt es solche Kundgebungen gegen das Machtgehabe der Konzerne auf der ganzen Welt. Denn die industrielle Landwirtschaft, die durch der Agrokonzerne gefördert wird, ist vor allem auf ökonomische Gewinne ausgerichtet. Sie funktioniert nur mit einem massiven Einsatz von Pestiziden, die Menschen, Tiere und Pflanzen bedrohen. Auch der Saatgutmarkt wird immer mehr durch die mächtigen Agrokonzerne wie den US-Agrarriesen Monsanto oder die Basler Syngenta kontrolliert. Auch Patente auf Pflanzen verstärken die Monopolisierung beim Saatgut und die führen zu zusätzlichen Einschränkungen der Rechte von Kleinbauern im Süden. Für Schlagzeilen sorgten in den vergangenen Wochen auch Gerüchte, dass Monsanto Syngenta übernehmen könnte. Der US-Konzern ist führend beim Saatgut, Syngenta ist der weltgrösste Hersteller von klassischen Pestiziden gegen Insekten, Unkräuter und Pilze. Auch in Morges (VD) nahmen rund 1500 Teilnehmern an der Kundgebung teil. Der US-Konzern Monsanto hat seinen Sitz für Europa, Afrika und den Mittleren Osten in Morges.