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Die ethische oder philosophische Reflexion befasst sich kritisch mit unserem Handeln. Ihr Ziel ist das Gute und Gerechte. Es geht um Fragen wie: Was sollen wir tun? Handeln wir richtig und im Sinne des Guten? Der Philosoph Rüdiger Safranski hat den Prozess dieses kritischen Nachdenkens in einem Interview so beschrieben: «Man legt die Meinungen noch einmal auf den Seziertisch, sucht diese Meinungen ab nach Anmassungen, Vorurteilen und Fehlern. Diese ganzen Prüfverfahren, diese Elemente der Kritik sind in der philosophischen Reflexion enthalten und können auch die Funktion haben, ideologiekritisch zu sein.»

Die Ethikkomission (EKAH) ist beauftragt, die Entwicklungen und Anwendungen der Bio- und Gentechnologie im ausserhumanen Bereich zu beobachten und aus ethischer Sicht zu beurteilen, einschliesslich deren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Ihr Mandatsbereich umfasst alle Anwendungen der Bio- und Gentechnologie an Tieren, Pflanzen und anderen Organismen. Die EKAH berät den Bundesrat und die Verwaltung bei der Vorbereitung der Gesetzgebung im Bereich der ausserhumanen Bio- und Gentechnologie und unterbreitet Vorschläge für die künftige Rechtsetzung. Sie informiert die Öffentlichkeit über Fragen und Themen, die sie behandelt, und fördert den Dialog über Nutzen und Risiken dieser Technologien.

Ernährungssicherheit ist gegeben, wenn alle Menschen weltweit jederzeit physischen, sozialen und wirtschaftlichen Zugang zu genügend sicheren und nährstoffreichen Nahrungsmitteln haben, um ihre Bedürfnisse und Präferenzen für ein aktives und gesundes Leben zu erfüllen.

Ernährungssouveränität bedeutet das Recht der Völker auf gesunde und kulturell angepasste Nahrung, welche nachhaltig und unter Achtung der Umwelt hergestellt wird. Sie ist das Recht auf Schutz vor schädlicher Ernährung. Sie beinhaltet das Recht der Bevölkerung, ihre Ernährung und Landwirtschaft selbst zu bestimmen. Entwickelt wurde das Konzept von der internationalen Kleinbauernorganisation La Via Campesina. Als erster UN-Prozess hat der Weltagrarbericht mit seinen 58 Unterzeichnerstaaten den Begriff der Ernährungssouveränität (food sovereignty) in die Debatte eingeführt und verbindlich definiert.

Ein Lebewesen wird nicht nur durch seine Gene bestimmt. Eine grosse Rolle spielen auch sogenannte epigenetische Mechanismen. Epi heisst auf Griechisch «darüber». Die Epigenetik ist ein System, das sich «über den Genen» befindet. Es handelt sich um eine Art übergeordnetes Informationssystem, mit dessen Hilfe die Zellen die Aktivitäten ihrer Gene regulieren und kontrollieren. Epigenetische Botenstoffe können zum Beispiel Gene aktivieren oder deaktivieren. Bei einer epigenetischen Veränderung werden die Gene selbst nicht verändert, sondern nur ihre Aktivität.