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Als Hybridsorten werden Pflanzensorten bezeichnet, die man durch die Kreuzung von zwei Inzuchtlinien erhält. Durch das Zusammenkommen sehr unterschiedlicher genetischer Informationen kann der sogenannte Heterosiseffekt genutzt werden,wodurch eine Pflanze entsteht,die beispielsweise ertragreicher oder widerstandsfähiger ist. Bei vielen Kulturpflanzen werden heute Hybridsorten verwendet. Bei Mais und Zuckerrüben werden fast ausschliesslich Hybridsorten angebaut. Hybridzüchtung ist sehr aufwändig und sie wird vor allem von spezialisierten Zuchtunternehmen dominiert. Der Heterosiseffekt verliert sich in der nächsten Generation wieder, sodass jährlich neues Saatgut gekauft werden muss.

Bei der Hybridzüchtung werden besonders geeignete Inzuchtlinien miteinander gekreuzt. Die daraus entstandene Hybridpflanze hat gegenüber ihren Eltern einen deutlich höheren Ertrag. Dieser Effekt geht in den nächsten Generationen verloren, weshalb der Landwirt jedes Jahr neues Saatgut kaufen muss. Kritiker sprechen deshalb auch von einer «Quasi-Patentierung» von Hybridsaatgut, weil der Landwirt, ähnlich wie bei patentierten Gentech-Pflanzen, nur das anbauen kann, was er jedes Jahr kauft.

Hefen sind einzellige Pilze, die in der Natur weit verbreitet sind. Sie zählen zu den wichtigsten Mikroorganismen im Dienste des Menschen. In der Getränke- und Lebensmittelindustrie werden sie für die Fermentation (siehe oben) und als Bestandteil von Probiotika (siehe oben) eingesetzt. Allein in der EU werden pro Jahr eine Million Tonnen Hefe produziert. Die bekannteste und am häufigsten verwendete Hefeart ist dabei Saccharomyces cerevisiae. Ihr verdanken wir Brot, Bier und Wein.

Hybridsamen vereinen alle guten Eigenschaften zweier Elternlinien. Ansprechende Form und Farbe, gute Resistenzeigenschaften und Erträge, die oft deutlich höher sind als bei Nicht-Hybriden. Aber es sind Einwegpflanzen: Die herausgezüchteten Eigenschaften verlieren sich bereits in der zweiten Generation wieder. Für Nachzüchtungen ist das Hybridsaatgut nicht geeignet. Die Landwirte müssen sich das Saatgut jedes Jahr kaufen. Das macht sie abhängig von den Saatgutherstellern.

Im Verlauf der Vervielfältigung der DNA können spontane Fehler auftreten. Ein Schaden mit potenziell schwerwiegenden Folgen ist der Doppelstrangbruch, wie er auch von der Genschere CRISPR/Cas9 verursacht wird. Dabei kommt es zu einer Durchtrennung beider Nukleotidketten der DNA. Die zelleigenen Reparaturmechanismen treten sofort in Aktion, um den Bruch so schnell wie möglich zu beseitigen. Meistens geschieht dies durch nicht homologe Rekombination, wobei die freien Enden direkt miteinander verbunden werden. Dieser Vorgang ist sehr fehleranfällig und führt zu Mutationen im Bereich der Reparaturstelle, die meistens dafür sorgen, dass das Zielgen ausgeschaltet wird. Bei der homologen Rekombination werden DNA-Sequenzen, die identisch mit der Bruchstelle sind, als Schablone gebraucht und für die Auffüllung der Lücke verwendet, was zu einer fehlerfreien Reparatur führt. Möglich wird dies dadurch, dass jedes Chromosom in zwei Exemplaren vorhanden ist: somit gibt es eine Kopie für jeden Abschnitt der DNA. Gentechniker nutzen diesen Mechanismus, um nach dem Schnitt eine passende DNA-Sequenz von aussen hinzuzufügen und somit eine Gensequenz gezielt zu verändern.

Hochleistungssorten sind auf hohen Ertrag und Krankheitsresistenz gezüchtete Nutzpflanzen. Es handelt sich dabei fast ausschliesslich um Hybridsorten, die aus der Kreuzung einer Mutter- und einer Vatersorte hervorgehen. Sie werfen nur in der ersten Generation einen hohen Ertrag ab. Das Saatgut muss jedes Jahr neu gekauft werden. Diese Sorten sind auf den Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln ausgerichtet. Einige wenige Hochleistungssorten, verdrängen oft eine Vielzahl alter Landsorten. Landsorten sind zwar meistens weniger ertragreich, sie sind dafür durch langandauernde, natürliche Selektion in einem bestimmten lokalen Gebiet entstanden und deshalb an die dortigen Bedingungen angepasst.