Entwicklung der Versuchstierzahlen über 20 Jahre
Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BVL berichtete Anfang Juli über einen Rückgang der in der Schweiz 2016 für Tierversuche eingesetzten Tiere um 7.7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gemäss Medienmitteilung wurden im vergangenen Jahr 52'560 Tiere weniger für Tierversuche eingesetzt als im 2015. Der Rückgang sei vor allem auf den Abschluss von Forschungs- oder Artenschutzprojekten zurückzuführen, die eine grosse Zahl von Amphibien und Fischen beinhaltete. Ähnlich wie in Vorjahren waren zwei Drittel der für die Tierversuche verwendeten Tiere Mäuse (65.2%). Die meisten der Tiere werden für die Grundlagenforschung eingesetzt, ein kleiner Teil (20%) für Entwicklung und Qualitätskontrolle.
Bei genauerer Betrachtung der Statistik wird ersichtlich, dass der Anteil an gentechnisch veränderten Tieren, die für Tierversuche eingesetzt wurden in den letzten 20 Jahren kontinuierlich gestiegen ist. In den Letzen 10 Jahren hat er sich gar verdoppelt (siehe Grafik).
Die Schweizer Liga gegen Tierversuche und für die Rechte des Tieres LSCV kritisiert, bei den vom BLV veröffentlichten Zahlen würden Millionen von toten Tieren aus der Statistik geschummelt. Vor allem bei den gentechnisch veränderten Tieren gibt es laut LSCV eine hohe Fehlerrate. Diese Tiere sind für die Experimente unbrauchbar. Sie werden aussortiert und getötet. Um ein brauchbares Tier zu erhalten, müssen 100-500 Tiere auf Vorrat gehalten werden. Die LSCV fordert, dass diese Tiere auch in die Statistik aufgenommen werden.
- externer Link: BLV Versuchstierzahlen
- externer Link: Schweizer Liga gegen Tierversuche und für die Rechte des Tieres LSCV