Tage der Agrarökologie
Ausstellung: Vielfalt statt Gentechnik
Im Rahmen der «Tage für Agrarökologie» kreieren wir einen offenen Raum, in dem wir zum Dialog über Vielfalt und Gentechnik einladen.
Für eine Welt ohne Gentechnik
IBAN: CH07 0900 0000 8000 0150 6
Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
(Bild: Englisches Raygras (Lolium perenne) ist nicht nur Unkraut, sondern auch ein wichtiges Futtergras. Shutterstock)
Fokusartikel Gentechfrei Magazin Nr. 131
Forschenden in den USA und in China ist es erstmals gelungen, Gene Drives – eine sich selbst übertragende gentechnische Kettenreaktion – für Pflanzen zu entwickeln. Beim Einsatz dieses neuen Gentechnikverfahrens können Pflanzen statt im Labor direkt in der Umwelt manipuliert werden. Auf diese Weise sollen beispielsweise «Unkräuter» eliminiert, Herbizidresistenzen entgegengewirkt und Herausforderungen in Verbindung mit invasiven Arten oder dem Klimawandel begegnet werden.
Immer öfter werden Versuchstiere gentechnisch verändert. Die Tendenz setzte sich auch 2023 fort. Bild: Grafik aus der SAG-Studie Gentechnik bei Tieren.
Die Forschungstätigkeit mit Tieren in der Schweiz bleibt hoch. Im Jahr 2023 sind mit 595 305 Tieren gemäss dem Bundesamt für Statistik rund 1,6 Prozent mehr Tiere in Tierversuchen eingesetzt worden als 2022. Seit 2014 ist zudem ein nahezu kontinuierlicher Anstieg der Versuche im belastendsten Schweregrad 3 zu verzeichnen. 2023 war erstmals seit 2018 ein leichter Rückgang um 640 Tiere (- 2,4 Prozent) zu verzeichnen. Ob die langjährige Tendenz allerdings damit gebrochen ist, wird sich erst in den nächsten Jahren herausstellen. Denn Forschende in der Schweiz sind eigentlich angehalten, das 3R-Prinzip umzusetzen: replace, reduce, refine. Das bedeutet, dass Tierversuche ersetzt, verringert und verbessert werden sollen. Der Bundesrat hat dazu ein Nationales Forschungsprogramm (NFP 79) . Es startete im Mai 2022 und dauert fünf Jahre.
Unabhängigkeit von Gentechnik-Panel fragwürdig. Bild: Shutterstock
Das für die Beurteilung von gentechnisch veränderten Organismen zuständige «GMO Panel» der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wurde erst im Juli neu besetzt. Doch nun zeigt die unabhängige Organisation zur Folgenabschätzung in der Biotechnologie, Testbiotech, dass Aktivist:innen für die Deregulierung der neuen Gentechnikverfahren das Panel dominieren – mit offensichtlichen Verbindungen zur Industrie, welche für ebendiese Deregulierung lobbyiert.
Die dunklen Wolken sind noch nicht weitergezogen: Die geplante Moratoriumsverlängerung darf nicht von den Zielen der Lebensmittelschutz-Initiative ablenken. Der Plan dahinter: Die Deregulierung in der EU abzuwarten, um dies auch in der Schweiz durchzuziehen. Bild: Zsofia Hock
Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates (WBK-N) stimmt der Verlängerung des Anbaumoratoriums für gentechnisch veränderte Pflanzen bis 2027 zu – inklusive neuer Gentechnik. Eine an sich begrüssenswerte Entscheidung. Doch damit werden womöglich nur die Ergebnisse der momentan blockierten Gesetzgebungsprozesse in der EU abgewartet. Zurücklehnen ist nicht angesagt – die Lobbyarbeit der Industrie läuft im Hintergrund mit Vollgas weiter. Deshalb dürfen wir nicht zögern und uns durch dieses Manöver nicht von den Zielen der Lebensmittelschutz-Initiative ablenken lassen! Unterschreiben auch Sie!
Geht es nach Bundesrat Rösti, sollen die EU-Deregulierungspläne übernommen werden. Bild: Shutterstock
Der Bundesrat hat sich am 4. September mit einiger Verspätung zu Wort gemeldet und angekündigt, dass erst im Dezember 2024 statt wie vorgesehen im Sommer 2024, ein neues Spezialgesetz in die Vernehmlassung gegeben wird. Das Spezialgesetz soll die Zulassung der neuen Gentechnik (NGT, auch neue genomische Techniken, bzw. neue gentechnische Verfahren genannt) regeln. Damit folgt er direkt dem Vorbild der EU – obwohl die geplante Überarbeitung des EU-Gentechnikrechts zentrale Prinzipien des europäischen Rechts verletzt: Sie widerspricht dem Vorsorgeprinzip.
Mit der Lebensmittelschutz-Initiative werden der Liberalisierungswelle strikte Grenzen gesetzt. Bild: Caroline Krajcir
Die eidgenössische Volkinitiative «für gentechnikfreie Lebensmittel (Lebensmittelschutz-Initiative)» wurde am 3. September 2024 erfolgreich in Bern lanciert! Die Gentechnik-Lobby setzt massiv Druck auf, um die Gentechnik vereinfacht zuzulassen. Die Initiative fordert, dass das Gentech-Moratorium solange bestehen bleibt, bis strikte Gentechnik-Regeln die Wahlfreit gewährleisten, sowie Mensch, Tier und Umwelt vor Risiken schützen.