Gentech-News 427/2019
Mittwoch, 13. November 2019
Das EU-Parlament hat in den letzten Jahren rund 40 Resolutionen gegen weitere Importe von gentechnisch veränderten Pflanzen verabschiedet. Dabei wird insbesondere kritisiert, dass die Risikoprüfungen durch die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) unzureichend sind. Trotzdem genehmigte die EU-Kommission alle Anträge. Das Ergebnis des internationalen Forschungsprojektes RAGES (Risikoabschätzung von gentechnisch veränderten Organismen in der EU und der Schweiz) zeigt jetzt, wie berechtigt die Bedenken des EU-Parlamentes sind. (SAG, 1.11.19 / Testbiotech / GMWatch, 31.10.19)
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Laut dem Entscheid des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) sind Produkte der neuen gentechnischen Verfahren als GVO einzustufen und müssen rückverfolgbar sein. Doch Finnland, das aktuell die EU präsidiert, hat die Umsetzung des Urteils nicht in seine Agenda aufgenommen. Basierend auf die Argumentation, Eingriffe mittels diesen Verfahren liessen sich nicht rückverfolgen, wird stattdessen die europäische Gesetzgebung infrage gestellt. Zivilgesellschaftliche Organisation weisen auf die Rückverfolgbarkeit der neuen Techniken hin und fordern die Implementierung des EuGH-Urteils. (inf’OGM, 31.10.19 / GMWatch, 1.11.19)
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Wissenschaftler am Salk Institute for Biological Studies in Kalifornien wollen Pflanzen nun gentechnisch so verändern, dass sie dem Klimawandel entgegenwirken. Durch dichtere und längere Wurzeln sollen die GV-Bäume mehr CO2 einlagern können. Fraglich ist jedoch, wann die Pflanze reif für das Leben ausserhalb des Labors ist und wie die Natur auf diesen veränderten Organismus reagiert. Bis der «Superbaum» ausgewachsen wäre und ausreichend CO2 binden würde, könnten zudem Jahrzehnte vergehen. Ausserdem ist es zweifelhaft, dass die Gesellschaft diesen Organismus gutheissen würde. (Der Standard, 30.10.19)
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Frauen spielen in der weltweiten Lebensmittelproduktion eine Schlüsselrolle: ein Grossteil des traditionellen Wissens über Saatgutkonservierung und Lebensmittelverarbeitung wurde von Frauen entwickelt. Am Beispiel der Bt-Baumwolle in Indien zeigt eine Studie der Heinrich-Böll-Stiftung, wie die gewinnorientierte Biotechnologie zum Verschwinden dieses traditionellen Wissens führt. Indische Frauen, die deutlich mehr auf Feldern mit GVO arbeiten als Männer sind die tatsächlichen Leidtragenden der Gentechnologie. Trotzdem liegen Entscheidungsprozesse bei den deutlich technologieaffineren Männern. (Heinrich-Böll-Stiftung, 25.9.19)
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Obwohl die Zertifizierung von GV-Lebensmitteln in den Vereinigten Staaten gesetzlich nicht reguliert ist, hat jenes Land den grössten Markt für Lebensmittel mit der Gentechnikfrei-Kennzeichnung. Das «Non GMO Project» ist dabei der bekannteste und wichtigste Lizenzgeber, der bereits über 60'000 Produkte und 5'000 Marken mit dem Siegel auslobte – mit jährlicher Zunahme von 9%. Ebenso nimmt auch die Zahl von US-Bürger rasant zu, die auf die Ohne-Gentechnik Zertifizierung achten: im 2010 waren es noch 29%, heute sind es bereits 55%. (VLOG, 11.10.19)
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Rückblick auf die SAG-Wahlumfrage
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