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Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Nanotechnologie
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Schädigung von menschlichen Zellen durch Bt-Toxin?
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- Kategorie: Schadensfälle
21.2.2012 | Schadensfälle
Maiszünslerlarve auf einem Maisblatt.
Bild: Gerd Spelsberg / www.biosicherheit.de
Aktuelle Untersuchungen von französischen Wissenschaftlern der Universität Caen berichten über mögliche Risiken durch schädlingsresistente Bt-Pflanzen für die Konsumentinnen und Konsumenten. Zahlreiche Gentech-Pflanzen wie der in der EU zum Anbau zugelassene Gentech-Mais MON810 produzieren so genannte Bt-Toxine, die Insekten wie den Maiszünsler abtöten sollen. Diese Gifte können aber nach den neuesten Ergebnissen offensichtlich auch menschliche Zellen schädigen. Die Effekte traten nur bei relativ hohen Konzentrationen auf, trotzdem seien sie bedenklich. Damit wurden erstmals mögliche Schädigungen menschlicher Zellen durch Bt-Toxine beschrieben. Dies widerlegt Behauptungen von Monsanto und anderen Firmen, wonach das Bt-Gift ausschliesslich bei bestimmten Insekten, nicht aber bei Säugetieren und Menschen wirksam sei. Die Untersuchung der Wirkungen von Bt-Giften auf menschliche Zellen wird bislang weder in der EU noch sonst irgendwo auf der Welt für die Risikoprüfung verlangt, so Testbiotech.
externer Link: Testbiotech
externer Link: Journal of Applied Toxicology (Abstract)
Deutschland: Imkerverbände fordern Recht auf gentechnikfreien Honig
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- Kategorie: Moratorium
21.2.2012 | Lebensmittel
Bild: Dr. Stefan Kühne, JKI / www.biosicherheit.de
Imker in Deutschland fordern die Behörden auf, sich für die Saatgutreinheit einzusetzen. Mit Gentech-Pflanzen verunreinigte Kulturen sollen in jedem Fall umgepflügt werden. Denn: Bleiben die Verunreinigungen mit Gentech-Pflanzen auf dem Acker, kann der Honig durch verunreinigte Pollen seit dem jüngsten Urteil des Europäischen Gerichtshofes zum Abfallprodukt werden. Am 29. Februar wird das Bundesverwaltungsgericht Leipzig in einem Fall entscheiden, bei dem ein Bauer versehentlich Gentech-Raps-Saatgut ausgebracht hatte, für das in Europa keine Anbau-Zulassung vorliegt. Das Urteil in Leipzig soll nun Klarheit schaffen, wie mit solchen Fällen umgegangen werden soll, und ist für die Imker von enormer Tragweite, denn es geht um den Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft und Imkerei und die Wahlfreiheit des Verbrauchers.
externer Link: Informationsdienst Gentechnik
externer Link: Position deutscher und europäischer Imker zum Verfahren beim Bundesverwaltungsgericht
Der Frankreich führt Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“ („Sans OGM“) ein
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- Kategorie: Deklaration
9.2.2012 | Deklaration
Bild: www.whytraveltofrance.com
In Deutschland gibt es seit drei Jahren eine Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“, die am Markt immer mehr Bedeutung erlangt. Frankreich führt nun ebenfalls per 1. Juli 2012 eine Kennzeichnung für Produkte ein, die ohne Gentechnik hergestellt wurden. Die Beschriftung „Sans OGM“ darf dann auf pflanzlichen Produkten stehen, wenn sie weniger als 0,1% gentechnisch veränderte Organismen zufällig oder unvermeidbar enthalten. Tierische Produkte werden entsprechend einer Verunreinigung der Futtermittel von 0,1% bzw. 0,9% ausgewiesen. Honig darf dann als gentechnikfrei gekennzeichnet werden, wenn im Umkreis von drei Kilometern vom Bienenstock keine Gentech-Pflanzen wachsen. In der Schweiz existiert auch eine gesetzlich festgelegte Kennzeichnungsregelung „Ohne Gentechnik hergestellt“ für Gentech-Lebensmittel (VGVL Artikel 7 Absatz 8). Die Bedingungen sind aber derart strikte, dass die Kennzeichnung kaum praktikabel ist. Eine Kennzeichnung tierischer Produkte aus Gentech-Fütterung ist in der Schweiz nicht erlaubt. Auch gibt es keine spezifischen Regelungen für gentechnikfreien Honig.
externer Link: Agrarheute.com
externer Link: Verordnung 2012-128 zur Kennzeichnung von Lebensmitteln „sans organismes génétiquement modifiés“
externer Link: VGVL Artikel 7 Absatz 8
Anbau Gentech-Pflanzen 2011: Kaum in Europa – weltweit steigend
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- Kategorie: Inverkehrbringen
8.2.2012 | Inverkehrbringen
Bioland Bayern Kartoffelacker. Bild: www.oekolandbau.de, ©BLE, Bonn/Foto: Thomas Stephan
Der Industrie-nahe „International Service for the Acquisition of Agri-biotech Applications (ISAAA)“ hat die weltweiten Anbauflächen von Gentech-Pflanzen im Jahr 2011 publiziert. In Europa gibt es kaum einen Gentech-Anbau, weltweit sind die Anbauflächen weiter steigend und betragen nun 160 Millionen Hektar. Der Grossteil des Anbaus findet nach wie vor nur in wenigen Ländern statt (wie USA, Brasilien oder Argentinien). In Europa blieb der Gentech-Anbau 2011 gerade einmal bei einem Anteil von 0,1% der gesamten Anbaufläche und beschränkt sich hauptsächlich auf Spanien und Portugal. Friends of the Earth Europe FoEE betonen, dass vergleichsweise die ökologische Landwirtschaft mittlerweile 3,7% der Anbaufläche in Europa ausmacht, also 370mal mehr als Gentech-Anbau.
externer Link: ISAAA 2011
externer Link: FoEE
externer Link: Greenpeace
Dänische EU-Präsidentschaft strebt Entscheidung über nationale Anbauverbote an
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- Kategorie: Europa
2.2.2012 | EU
Pressekonferenz zwischen der dänischen Premierministerin Helle Thorning-Schmidt
und dem Präsidenten der EU-Kommission José Manuel Barroso.
Bild: Photo Bjarke Ørsted, eu2012.dk
Im Juli 2010 stellte die Kommission einen Vorschlag für die Änderung der Richtlinie über absichtliche Freisetzung genetisch veränderter Organismen (GVO) vor, die während der letzten drei Ratspräsidentschaften verhandelt wurde, ohne das im Rat eine Einigung erreicht werden konnte. Ziel des Vorschlags war es, die Richtlinie so zu ändern, dass Mitgliedstaaten die Möglichkeit gegeben wird, den Anbau von Gentech-Pflanzen in ihrem gesamten Gebiet oder Teilen davon zu verbieten, einzuschränken oder zu verhindern. Im Juli 2011 verabschiedete das Parlament 28 Änderungen des Vorschlags der Kommission. Die dänische Ratspräsidentschaft strebt nun eine politische Einigung bezüglich des Vorschlags im Umweltrat an.
externer Link: Dänische Ratspräsidentschaft: Revision der Richtlinie über absichtliche Freisetzung genetisch veränderter Organismen (GVO)
externer Link: agrarheute.com
Sturm in Island zerstört Gewächshaus mit Gentech-Gerste
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- Kategorie: Schadensfälle
24.1.2012 | Schadensfälle
Beispiel eines Gewächshauses. Das Bild ist illustrativ und entspricht nicht dem Gewächshaus der Firma ORF Genetics.
Bild: Steven, de.wikipedia.org
In Island hat ein Sturm ein Gewächshaus, in dem im Auftrag der isländischen Firma ORF Genetics mit gentechnisch veränderter Gerste gearbeitet wurde, zerstört. Das Gewächshaus war für Windgeschwindigkeiten bis zu 42 Metern pro Sekunde ausgelegt. Der Sturm erreichte jedoch 47 Meter pro Sekunde. ORF Genetics produziert Proteine aus transgener Gerste. 130 verschiedene Proteine finden bereits in Medizin und Kosmetik Anwendung. ORF Genetics betont, die Gerste würde im Freien nicht überleben. Eine Biologieprofessorin von der Universität Island erklärte, es sei Glück, dass das Gewächshaus im Winter zerstört worden sei, anderenfalls hätten sich die Samen verbreiten können. Sie kritisierte, dass Gentech-Gerste in Gewächshausern angebaut werde, die den isländischen Wetterverhältnissen nicht standhielten. Die Umweltbehörde untersucht nun den Fall.
externer Link: Iceland Review Online
externer Link: ORF Genetics