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Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
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Wie eine heute veröffentlichte Studie der Europäischen Kommission zeigt, sollen die Sicherheitsbestimmungen für die Neue Gentechnik in der EU zukünftig massiv abgebaut werden. Dies könnte zu mangelnder Risikobewertung, Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnungspflicht für genomedierte Pflanzen und Tiere führen. Die EU setzt auf hypothetische Wunderpflanzen, bei denen Nachweis und Rückverfolgbarkeit schwierig sind. Dies gefährdet das Vorsorgeprinzip und steht im Widerspruch zum EuGH-Urteil von 2018. Die EU Kommission nimmt damit in Kauf, dass der Schutz des europäischen Marktes vor unerlaubten Importen nicht mehr gewährleistet werden kann und es zu unkontrollierten Freisetzungen von genomeditierten Pflanzen in die Umwelt kommen könnte.
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In Deutschland fordern 94 Verbände und Organisationen aus Land- und Lebensmittelwirtschaft, Umwelt- und Tierschutz, Kirche und Gesellschaft die Bundesregierung in einem Positionspapier auf, Gentechnik zu regulieren, um die Wahlfreiheit zu sichern und das Vorsorgeprinzip umzusetzen. Seit Jahren lobbyieren Industrie und gentechnikfreundliche Politikerinnen und Politiker dafür, neue Gentechnikverfahren wie CRISPR/Cas von der Gentechnik-Gesetzgebung der EU auszunehmen und die derzeitige Definition von Gentechnik aufweichen. Das gefährde die Wahlfreiheit und die Sicherheit von Mensch und Umwelt. Wege hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft würden so langfristig behindert oder verbaut, schreiben die deutschen Verbände.
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In der Datenbank der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) findet sich ein erster Antrag auf Importzulassung von mit CRISPR/Cas manipulierten Pflanzen. Dies ergab eine Recherche von Testbiotech. Der Mais DP915635 der Firma DowDupont ist resistent gegen das Herbizid Glufosinat und produziert ein Insektengift, das in bestimmten Farnen zu finden ist, die auf Bäumen wachsen. Der US-Konzern DowDupont vertreibt sein Gentechnik-Saatgut über seine Agrarsparte Corteva. Der Konzern hat in Europa bereits Patente auf entsprechende Pflanzen erhalten.
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Neuste Medienberichte stellen die neuen Gentechnikverfahren in ein sehr gutes Licht. So beispielsweise die NZZ (6.04 und 9.4.21) Viele dieser Artikel waren einseitig und lobbyierten für die Biotechnologie. Die Interessen der KonsumentInnen, die schliesslich auch die Folgen einer riskanten Anwendung von gentechnisch veränderten Inhaltsstoffen in Lebensmittel tragen müssen, gingen dabei vergessen. Doch was denken die KonsumentInnen zu gentechnisch veränderten Lebensmitteln? Dieser Frage sind in den letzten Jahren Studien in verschiedenen Ländern nachgegangen.
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Am 31. März 2021 hat das Bundesamt für Umwelt (BAFU) einen Freisetzungsversuch der Universität Zürich mit Weizenlinien bewilligt, deren Mehltauresistenz durch gentechnische Veränderungen erhöht worden ist. Der aktuelle Versuch soll als Ergänzung zum im Jahr 2019 genehmigten Freisetzungsversuch dienen. Seit 10 Jahren führt das Institut für Pflanzen- und Mikrobiologie der Universität Zürich Feldversuche mit transgenen Weizenlinien durch. Angesichts der ablehnenden Haltung der Konsumierenden gegenüber Produkten der Gentechnologie ist es unverständlich, warum weiterhin Bundesgelder für solche teuren aber für die Schweizer Landwirtschaft nutzlose Versuche ausgegeben werden.
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Eine grosse Koalition von 162 europäischen Organisationen der Zivilgesellschaft, Landwirten und Wirtschaft fordert Ende März 2021 EU-Kommissionsvizepräsident Timmermans auf, dafür zu sorgen, dass alle Organismen, die aus neuen gentechnischen Verfahren stammen, weiterhin in Übereinstimmung mit den bestehenden EU-GVO-Standards reguliert werden - unter Wahrung des Vorsorgeprinzips, eines hohen Schutzniveaus und des Rechts der Bäuerinnen und Bauern und der Konsumierenden zu wählen, was sie anbauen und essen. Die Kommission wird voraussichtlich Ende April ihre Einschätzungen zur zukünftigen Regulierung der neuen gentechnischen Verfahren (Genomeditierung) vorlegen.