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Bündner Bäuerinnen und Bauern wollen ihr Land ökologisch und nachaltig bewirtschaften. Bild: Parpan05

Bis 2017 bleibt die Schweiz vorerst dank eines Moratoriums gentechfrei. Wenn es nach dem Bundesrat geht, sollen nach 2017 gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden. Gleich zwei Vorstösse im Kantonsparlament von Graubünden fordern, dass der Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen im Kanton Graubünden auf Gesetzesstufe verboten werden soll. Das Verbot des Einsatzes von gentechnisch veränderten Pflanzen soll im Landwirtschaftsgesetz festgeschrieben werden.

Die Parlamentarier begründen ihre Vorstösse damit, dass fast 60 Prozent der Bündner Bäuerinnen und Bauern ihre Betriebe nach den Richtlinien des biologischen Landbaus produzieren und auch die IP-Bäuerinnen und Bauern ihr Land ökologisch und nachhaltig bewirtschaften möchten. Beide Labelorganisationen lehnen den Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen ab. Die vom Bundesrat vorgeschlagene Einführung der Koexistenz erachten die meisten Bauern und viele Politiker als nicht umsetzbar. Regierungsrat Jon Domenic Parolini hielt in seiner Antwort fest, Graubünden sei als Kanton prädestiniert, GVO-freies Gebiet zu sein, vor allem wenn es sich dabei um den Anbau landwirtschaftlicher Kulturen handele. Beim Gemüsebau könnte dies aber in Zukunft anders sein.

Solange die Entwicklungen auf Bundesebene noch unklar seien, wäre es laut Regierungsrat nicht zielführend auf kantonaler Ebene zu entscheiden. Dem Grossen Rat soll daher erst dann eine Gesetzesänderung vorgelegt werden, wenn der Bund eine entsprechende kantonale Regelung zulasse und grundsätzlich ein Gentech- Verbot auf Kantonsgebiet möglich wäre.