In Uganda gehören Kochbananen zu den Grundnahrungsmitteln. Bild: Clipdealer
Forscher der australischen Queensland University of Technology haben eine gentechnisch veränderte Banane entwickelt, die einen erhöhten Gehalt an Pro-Vitamin A enthalten soll. Sie entwickelten die Banane in den vergangenen 10 Jahren mit Geldern der Bill & Melinda Gates Stiftung, die rund 7,6 Millionen Dollar in das Projekt gesteckt hatte. Die Banane könne jedes Jahr Hunderttausende von Kindern vor einer Erblindung, verursacht durch einen Mangel an Vitamin A, retten, machen die Forscher geltend. Als nächstes sollen Freilandversuche in Uganda durchgeführt werden, wo Kochbananen zu den Grundnahrungsmitteln gehören und Mangelernährung weit verbreitet ist.
Während den zehn Jahren Entwicklungszeit hatte die Banane wiederholt für negative Schlagzeilen gesorgt. So wollte die Universität im US-Bundesstaat Iowa, ebenfalls finanziert durch die Gates Stiftung, 2014 die genmanipulierten Bananen während 6 Wochen an Freiwilligen testen. Studenten wurde für den Verzehr der GV-Bananen ein Honorar von 900 Dollar angeboten. Im Versuch sollte festgestellt werden, ob die Bananen tatsächlich die Vitamin A – Versorgung verbessern. Doch gegen den Versuch lancierten mehrere Organisationen eine Petition, die von über 57'000 Menschen unterschrieben wurde. Zwei Jahre später wurde der überarbeitete Versuch doch noch durchgeführt.
Projekte mit genmanipulierten Pflanzen beschränken sich in Afrika aber nicht nur auf Bananen. Auch an anderen afrikanischen Kulturpflanzen wie Reis, Süßkartoffeln, Straucherbse, Cassava und Sorghumhirse wird mit Gentechnik experimentiert. Vor allem in Burkina Faso, Ägypten, Ghana, Nigeria, Kenia, Uganda und Malawi sind Agrarkonzerne wie Monsanto und Syngenta und Microsoft-Gründer Bill Gates mit seiner umstrittenen Stiftung seit Jahren präsent. Sie alle investieren in Gentechnik.
Das African Centre for Biodiversity (ACB) steht der Gentechnik als Lösung für die afrikanische Landwirtschaft skeptisch gegenüber. Genmanipulierte Nutzpflanzen verkörpern eine uniforme, industrielle Art der Landwirtschaft, schreibt ACB und fördere Monokulturen, welche wiederum die Ausbreitung von Krankheiten und Ungeziefer begünstige. Die Lösung müsse in nachhaltigen Anbaumethoden liegen, welche die Biodiversität im Auge habe mit einer breiten Auswahl an unterschiedlichen Nutzpflanzen, wie dies bereits der Weltagrarbericht postuliert hatte. Und mit einer abwechslungsreichen Ernährung mit Obst und Gemüse könnte Mangelernährung effizienter und kostengünstiger bekämpft werden als mit teurer Technologie.
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