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Neue Studie der Schweizer Allianz Gentechfrei und des Schweizer Tierschutz STS zu den Anwendungen der neuen Gentechnik bei Tieren

Die Entwicklung genomeditierter Tiere boomt. Noch nie wurden so viele verschiedene Tierarten für die Zwecke der Forschung und Züchtung gentechnisch verändert. Die Anwendungsgebiete reichen von Versuchstieren für die biomedizinischen Forschung über die Landwirtschaft bis zu Naturschutzzwecken, und sogar auch bei Heimtieren soll die Genomeditierung zum Einsatz kommen. Dies in einer Zeit, in der die gesellschaftliche Besorgnis über das Wohlergehen industriell gehaltener Nutztiere wächst. Der Boom fällt auch in die Zeit, in der Fleisch und Milchprodukte aus Massentierhaltung die Klima- und Biodiversitätskrise befeuern und eine zunehmende Zahl von Forschenden und Institutionen dazu aufruft, den Verzehr tierischer Erzeugnisse zu reduzieren. Die Notwendigkeit, global gültige Richtlinien zum Einsatz neuer Gentechnikwerkzeuge bei Tieren zu erarbeiten, wird dabei immer dringlicher. Denn die Erfahrungen mit den Organismen, die mit dieser Technologie hergestellt wurden, sind spärlich, die Risiken grösstenteils ungeklärt. Trotzdem haben die Behörden einiger Länder bereits ihre Absicht bekundet, die Vorschriften für die Zulassung von genomeditierten Tieren zu lockern. Dies obwohl schwerwiegende Folgen für Natur und Mensch nicht auszuschliessen sind. Auch das Wohlergehen der Tiere und besonders ihre Bedürfnisse nach angemessenen Haltungsbedingungen und Pflege dürfen nicht ausser Acht gelassen werden.

Wie trägt die Entwicklung genomeditierter GV-Tiere zur Lösung der bestehenden Probleme bei? Woran wird geforscht? Welche neuen Risiken ergeben sich? Was bedeutet der neue Schub an veränderten Tieren für Umwelt, Konsum und für die Tiere selbst? Wird es in Zukunft CRISPR-Tiere made in Switzerland geben? Was ist erlaubt, was verboten, gibt es Lücken in der Gesetzgebung? Wo sind ethische Leitplanken neu zu setzen? Diese Fragen werden die anstehenden politischen und gesellschaftlichen Diskussionen bestimmen, in denen ethische und rechtliche Leitplanken für den Umgang mit gentechnisch veränderten Tieren verhandelt werden. Diese Aspekte erläutert die Studie der Schweizer Allianz Gentechfrei und des Schweizer Tierschutz STS aus Sicht des Tier-, Umwelt- und Konsumentenschutzes.