191115Agrarbericht

Das Bundesamt für Landwirtschaft hat die neuste Ausgabe des Agrarberichts publiziert. In seinem vielfältigen jährlichen Bericht veröffentlicht das BLW auch die Resultate der Kontrollen von Futtermittel auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO). Importierte Futtermittel werden seit 2013 auf Kontaminationen mit GVO untersucht. Dabei wird zwischen Nutztier- und Haustierfütterung unterschieden. In der Vogelfutter-Kampagne 2017 waren in 24 von 30 untersuchten Proben (80 %) transgene Rapssamen festgestellt worden, wobei nur in einer Probe der Grenzwert von 0,5 % überschritten wurde und zu einer Beanstandung führte.

Die Nachkontrolle im Jahre 2018 habe ein zweideutiges Resultat ergeben, schreibt das BLW. Auch bei den neusten Kontrollen enthielt mehr als die Hälfte der untersuchten 19 Proben (53 %) Spuren von GVO. Bei 5 Proben lag der GVO Anteil gar über dem Grenzwert und musste beanstandet werden. Bei den Untersuchungen von Nutztierfuttermitteln konnten wie in den vergangenen Jahren keine Kontaminationen durch GVO-haltige Bestandteile festgestellt werden.

 

GVO in importiertem Saatgut

Neuerdings werden im Agrarbericht auch die Ergebnisse der Kontrollen beim Saatgut auf GVO publiziert. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) sei Saatgut von Luzerne als möglicher Einschleppungspfad identifiziert worden. In den USA ist genetisch veränderte Luzerne zugelassen. Schweizerisches und europäisches Saatgut wird oft in Nordamerika vermehrt oder aus Nordamerika importiert. Während der ausserordentlichen Kampagne zur Kontrolle der Luzerne wurde 2018 ein Posten mit Spuren von gentechnisch veränderter Luzerne entdeckt und vom Markt genommen. Ausserdem wurde Saatgut von Mais, Raps, Soja und Rüben kontrolliert. Bei diesen wurden keine Verunreinigungen mit GVO entdeckt.

Im aktuellen Agrarbericht wird auch auf eine online-Erhebung hingewiesen, die anfangs 2019 im Auftrag des BLW durchgeführt wurde. Sie zeigt, dass Konsumentinnen und Konsumenten insbesondere bei tierischen Produkten auf die Herkunft Schweiz achten. Drei Viertel der Befragten bevorzugen Eier aus der Schweiz und mehr als die Hälfte der Befragten kaufen Fleisch sowie Milch und Milchprodukte aus einheimischer Produktion.