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Gentech-News 460/2021
Donnerstag, 08. April 2021
Glaubt man dem Bayer-Konzern, sind Biotech-Pflanzen wahre Weltenretter. Sie sollen extreme Wetterbedingungen überstehen und so die Ernährung in Zeiten des Klimawandels sichern. Überdies helfen sie angeblich, CO2-Emissionen zu reduzieren. Der Europäische Gerichtshof entschied im Juli 2018 zum Ärger der Agrarindustrie, die neuen Techniken seien wegen ihrer Risiken den gentechnisch veränderten Organismen (GVO) gleichzusetzen. Ein Report der lobbykritischen Organisation Corporate Europe Observatory (CEO) belegt, wie intensiv die Industrie bei den EU-Institutionen für eine Deregulierung lobbyiert. Laut Report setzt der Biotech-Sektor auf verschiedene Organisationen, um das dürftige Image der Gentechnik zu drehen. Worum es geht, ist auf der Website der Gates-Stiftung nachzulesen: sich mit europäischen Stakeholdern »für das Genome Editing im 21. Jahrhundert zu engagieren«. Für positive und »langlebige Narrative« zur Gentechnik soll ein bekannter polnischer Sozialpsychologe sorgen. (Der Spiegel, 26.03.21)
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Mit Gene Drive soll möglich werden, was im Labor im Jahr 2018 erstmals demonstriert wurde: Die Mosquito-Population, welche Malaria übertragen, bricht innerhalb von sieben bis elf Generationen zusammen, so die Theorie. Laut den beteiligten Forscherteams solle es spätestens in zehn Jahren soweit sein. Eine andere Idee: Gene Drives könnten auch als Biowaffen gegen Pflanzen, Tiere und Menschen eingesetzt werden. Vor diesem Hintergrund ist es alarmierend, dass nun ausgerechnet das Forschungsinstitut des US-amerikanischen Militärs (DARPA) einer der größten Finanziers der Gene-Drive-Forschung ist. Mareike Imken von Save Our Seeds meint: «Die Entwicklung der Gene-Drive- Technologie stellt uns als Menschheit vor eine Grundsatzentscheidung: „Wie sollen wir entscheiden, ob oder unter welchen Umständen wir machtvolle und zerstörerische Technologien mit unwiderruflichen und potenziell weltweiten Konsequenzen anwenden wollen?“ (Bioforum Schweiz: Kultur und Politik, 1/21)
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Im Mai 2011 erhielt der US-Konzern Monsanto (Bayer) das Europäische Patent auf konventionell gezüchtete Melonen. Im März 2021 hat das EPA das Patent auf eine virusresistente Melone endgültig bestätigt. Melonen, die ursprünglich aus Indien stammen, weisen eine natürliche Resistenz gegen bestimmte Pflanzenviren auf. Mittels konventioneller Züchtungsmethoden wurden diese Resistenzen auf andere Melonen übertragen, die jetzt durch ein Patent als Erfindung von Monsanto gelten. Das Patent erlaubte es Monsanto, den Zugang zu jeglichem Züchtungsmaterial zu beschränken, das die Resistenz der indischen Melone aufweist. Gegen das Patent wurde 2012 von mehreren Organisationen Einspruch erhoben. Nach langwierigem Verfahren hat das Europäische Patentamt EPA im März 2021 den Widerruf des Patentes definitiv bestätigt. (No Patents on Seeds, 19.03.21)
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Ein neu entwickeltes Computerprogramm ermöglicht eine genauere Analyse von Gensequenzen. Ein chinesisches Entwicklerteam hat das Programm an Sequenzdaten aus ihren aktuellen und früheren Experimenten mit CRISPR/Cas9 an Maus- und menschlichen Zellen getestet. Die Ergebnisse sind erschreckend: die Genschere CRISPR/Cas9 verursacht massive Schäden am Genom. Ein grosser Teil dieser Veränderungen war von den bisher verwendeten Analysewerkzeugen übersehen worden. Die Forscher schlagen daher vor, das neue Detektionswerkzeug auch bei der Genomeditierung von Pflanzen und Tieren anzuwenden. Industrienahe Wissenschaftskreise hingegen lobbyieren für eine Deregulierung der neuen gentechnischen Verfahren. (SAG, 26.03.21)
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Der Podcast HINGEHÖRT & NACHGEFRAGT des Gen-ethischen Netzwerk bietet Informationen und Kritik zu Fortpflanzungs- und Gentechnologie. Die neuste Folge dreht sich um Klimawandel, Genomeditierung und die Landwirtschaft der Zukunft. Die Probleme, die der Klimawandel für die Landwirtschaft hervorbringt, sind zahlreich. Sie muss sich an die Herausforderungen anpassen und gleichzeitig Reduktionsstrategien entwickeln. Schnelle Lösungen mittels neuer Gentechnikverfahren wie CRISPR-Cas erscheinen da verlockend. Aber sie werden kontrovers diskutiert. Wo liegt das Problem? Ein Gespräch mit Zsofia Hock von der Schweizer Allianz Gentechnikfrei (SAG). Hier geht es zum Podcast Folge Nummer 02. (Gen-ethisches Netzwerk, 3/21)
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