Gentech-News 487/2022
Donnerstag, 28. Juli 2022
Der Anbau von GV-Weizen stösst in Argentinien auf breite Ablehnung. Ein Richter der Provinz Buenos Aires hat eine vorsorgliche Verfügung erlassen, welche die Verwendung und Freisetzung den GVO-Weizen HB4 des argentinischen Unternehmens Bioceres untersagt. Der Entscheid ist die Antwort auf eine Sammelklage von Landwirten, Sozial- und Umweltorganisationen sowie indigenen Völkern. Eine Kommission für landwirtschaftliche Biotechnologie soll nun einen Bericht über die Einführung und Freisetzung der GVO-Pflanze und ihre Auswirkungen auf die natürlichen Ressourcen, die Gesundheit, die Produktion und die Vermarktung erstellen soll. (GMWatch / Informationsdienst Gentechnik 11.7.22)
Weiterlesen
|
Der nationale technische Ausschuss für Pflanzenbiotechnologie von Bangladesch gab Mitte Juni 2022 grünes Licht für die Zulassung von Bt-Baumwolle. Zuvor waren bereits Bt-Auberginen zugelassen worden. Auf indischen Baumwollfarmen hatte sich Bt-Baumwolle seit 2005 rasch ausgebreitet. Verschiedene Studien kamen dort zum Schluss, dass die Gentechbaumwolle keine agronomischen Vorteile aufweist. Vielmehr stiegen in Indien die Kosten pro Hektar für Saatgut um 78 %, für Insektizide um 158 % und für Düngemittel um 245 %. Dies führte zu einer existenzbedrohenden Verschuldung vieler Bauern. Es wird befürchtet, dass sich nun dieselbe Entwicklung in Bangladesch wiederholt. (The Business Standard 27.6.22)
Weiterlesen
|
Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 kritisiert den Konsultations-Fragebogen der EU-Kommission zum EU-Gentechnikrecht. Dieser spiegle die Rhetorik der Saatgutindustrie wider und zeige die klare Absicht der EU-Kommission, den Weg frei zu machen für eine Deregulierung der Neuen Gentechnik (NGT). Die Kommission gehe sogar so weit, ein Nachhaltigkeits-Label für NGT-Pflanzen anstatt eines Gentechnik-Labels vorzuschlagen, schreibt die Organisation. Die Kommission behaupte, es gebe keine spezifischen Risiken für NGT-Pflanzen. Deren Risikoprofil sei der konventionellen Züchtung oder der klassischen Mutagenese ähnlich. Dies, ohne klarzustellen, dass es bisher kaum Risikoforschung zu den neuen Verfahren gibt. (Oekonews, 20.7.22)
Weiterlesen
|
Ein Bericht von Allied Market Research schätzt den globalen Markt für Genomeditierung im Jahr 2021 auf 3,9 Milliarden Dollar. Bis 2031 wird er voraussichtlich bis auf 7,4 Milliarden Dollar ansteigen. Der Bericht stützt sich bei der Analyse auf die Investitionsmöglichkeiten, das Wachstum der Biotechnologie- und Pharmaindustrie, die Zunahme privater und öffentlicher Finanzmittel für Genomeditierung und die raschen Fortschritte bei Sequenzierungs- und Genomeditierungstechnologien. Wichtig für die Marktentwicklung sei auch die Nicht-Kennzeichnung für genomeditierte Produkte. Gehemmt werde das Marktwachstum jedoch durch die hohen Entwicklungskosten, die anfallen. (yahoo finance 11.7.22)
Weiterlesen
|
Beim konventionellen Anbau von Baumwolle ist besonders der hohe Wasserverbrauch bedingt durch den übernutzten Boden, der durch Überdüngung und chemischen Pestizide geschwächt wird, problematisch. Anders beim Anbau von Bio-Baumwolle: Aufgrund der besseren Bodenqualität wird hier dank Fruchtwechsel, Beipflanzungen, die Insekten fernhalten, und einem Verzicht auf chemische Dünger und Gentechnik Wasser gespart. Ob tatsächlich Bio-Baumwolle in einem Kleidungsstück steckt, können Verbraucherinnen und Verbraucher dank verschiedener unabhängig kontrollierter Siegel erkennen. Einige dieser Label beziehen auch soziale Kriterien innerhalb der gesamten textilen Produktions- und Lieferkette mit ein. (GMX,19.7.22)
Weiterlesen
|
Die Gentech-News werden redigiert von der SAG. Einen Überblick über sämtliche Meldungen, die Referenzen und Hintergrundartikel finden Sie auf unserer Homepage: Gentech-news.
Falls Sie die Gentech-News nicht mehr erhalten möchten, verwenden Sie bitte den folgenden Link: Gentech-News abbestellen >
|