Gentech-News 492/2022
Donnerstag, 13. Oktober 2022
Die EU-Kommission höre bei der Frage der Neuregulierung der Neuen Gentechnik zu sehr auf verkürzte Argumente von Wissenschaftlern und Vertreterinnen der Saatgutindustrie kritisiert die Grünenfraktion des EU Parlamentes. Dass die EU Kommission gerade Schritte zur Deregulierung vorbereitet, werten sie als Lobbyerfolg. 98 Prozent der EU-Fachleute, die in der Technologie-Arbeitsgruppe der Epso zusammenarbeiten, hätten einen Hintergrund in Genforschung und Molekularbiologie. Andere Disziplinen wie Ökologie, Agroökologie, Sozioökonomie, Toxikologie oder öffentliche Gesundheitsvorsorge blieben bei der Bewertung des Einsatzes neuer Gentechnik in der Landwirtschaft außen vor. (Zeit, 29. 09. 2022)
Weiterlesen
|
Oft wird von Forschenden der Biotechnologie argumentiert, die neue Gentechnologie sorge für eine Demokratisierung beim Saatgut. Simon Degelo von -Swissaid bezweifelt, dass Genom-Editierung bei Pflanzen den Bauern nützen und die Demokratisierung der Saatgutentwicklung fördern würde. Die Anwendung der Technologie sei nicht einfach und daher eher für Universitäten oder grosse Unternehmen zugänglich. Zudem sieht Degelo in der grossen Flut von Patentanträgen auf Saatgut in den letzten Jahren ortet Simon Degelo ebenfalls ein Problem. Das wirke sich auch auf die konventionelle Züchtung aus. Denn oft würden nicht Verfahren, sondern Resultate patentiert. (reformiert, 3.9.22)
Weiterlesen
|
In Kanada ist es zu einer Auskreuzung von Gentechnik-Raps in eine verwandte Unkrautart gekommen, die sich jetzt auf den Feldern ausbreitet. LandwirtInnen war aufgefallen, dass sich auf ihren Äckern rapsartige Pflanzen ausbreiten, die gegen das Herbizid Glyphosat resistent sind. Bei einem Teil der Pflanzen handelte es sich um die nah mit dem Raps verwandte Wildart Brassica rapa (Rübsen), die in vielen Regionen als Ackerunkraut auftritt. Unter den untersuchten Pflanzen fanden sich auch Kreuzungen von Gentechnik-Raps und Acker-Rettich (Raphanus raphanistrum), einem weiteren wilden Verwandten des Rapses mit Unkrauteigenschaften. Die Ausbreitung der Pflanzen stellt bisherige Annahmen über die Sicherheit dieser Pflanzen infrage. (Testbiotech, 21.09.22)
Weiterlesen
|
Mit Hilfe der modernen Biotechnologie sollen längst ausgestorbene Arten wie Mammuts, tasmanische Tiger und Passagiertauben wiederbelebt werden. Doch Wissenschaftskreise streiten, ob die "De-Extinction" überhaupt eine gute Idee ist. Denn wenn die Menschen glauben, die Wissenschaft könne einfach einen Schalter umlegen und Tiere von den Toten auferstehen lassen, werden sie sich vielleicht weniger um den Schutz wertvoller Ökosysteme mit vom Aussterben bedrohten Arten kümmern, so die Sorge. Zudem sei zu bedenken, dass Wiederbelebung - in ihrer derzeitigen Form - sehr zeit- und kostenintensiv und bisher für keine einzige Art wirklich erfolgreich war. (Independent, 15.9.22)
Weiterlesen
|
Trotz des Krieges ist die ukrainische Landwirtschaft widerstandsfähig geblieben, zumindest im Sojasektor. Zwar ging die Anbaufläche von Kulturen wie Mais zurück, die Anbaufläche von Sojabohnen blieb stabil, da es eine Verschiebung hin zu Ölpflanzen gab. In der Ukraine rechnet das Landwirtschaftsministerium mit einer Ernte von bis zu 3,5 Millionen Tonnen, von denen bis zu 600.000 Tonnen gentechfreie Donau Soja/Europe Soya zertifiziert (Non-GMO) sein sollen, vor allem dank der Proteinpartnerschaften, einem Programm, das den Aufbau einer sicheren und nachhaltigen Non-GMO-Sojaproduktion in Europa zum Ziel hat. Gemäss Schätzungen werden in der Ukraine immer noch rund 50% des Sojas illegal aus GVO angebaut. (ENGA, 27.09.22)
Weiterlesen
|
Die Gentech-News werden redigiert von der SAG. Einen Überblick über sämtliche Meldungen, die Referenzen und Hintergrundartikel finden Sie auf unserer Homepage: Gentech-news.
Falls Sie die Gentech-News nicht mehr erhalten möchten, verwenden Sie bitte den folgenden Link: Gentech-News abbestellen >
|