Gentech-News 503/2023
Mittwoch, 29. März 2023
Die deutsche Regierung hat die EU-Pläne zur Lockerung der Vorschriften für gentechnisch veränderte Pflanzen kritisiert. Das Bestreben der EU-Kommission, die Risikoprüfung für Pflanzen, die mit neuen genomischen Techniken hergestellt sind, abzuschwächen, gehe in die falsche Richtung, sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums. Das Thema wird auf Wunsch Österreichs beim nächsten Treffen der EU-Umweltminister in Brüssel diskutiert. Der aktuelle breite Diskussionsprozess zum Thema sei begrüssenswert. Wichtig sei es, dass das Vorsorgeprinzip gewahrt, die Wahlfreiheit von den Landwirtinnen und Landwirten bis zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern gewährleistet und die Koexistenz verschiedener Anbausysteme gesichert werde. (Die Zeit, 16.3.23)
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Im Februar gab das argentinische Unternehmen Bioceres öffentlich bekannt, dass sein Gentechweizen schon seit einiger Zeit in den menschlichen Verzehr gelangt. Seit der staatlichen Zulassung des gentechnisch veränderten Weizens im Mai 2022 werde der HB4-Weizen, dem ein Sonnenblumengen eingefügt wurde, damit er längere Trockenperiode besser überstehen kann, gemahlen und mit anderem konventionellem Weizen vermischt, so das Unternehmen. 2022 waren bereits 52’755 Hektar damit bestellt und 124’000 Tonnen dieses Weizens geerntet worden. Seit das Landwirtschaftsministerium die Kommerzialisierung des transgenen Weizens genehmigte, sind keine Kontrollen oder Inspektionen mehr erforderlich. Der Gentechweizen kann ohne Einschränkungen produziert und vermarktet werden. Argentinien leidet unter den zunehmenden Hitzeperioden. (taz, 19.3.23)
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Eine nationale Gruppe für Biodiversität fordert, Kanada müsse gentechnisch veränderte Tiere aus der Wildnis fernhalten. Die Bundesregierung hatte kürzlich mehrere Versuche, ihre bestehenden Gesetze zu verschärfen, abgelehnt. In Kanada wurden zwar keine Vorfälle im Zusammenhang mit dieser Technologie gemeldet, aber Nature Canada ist überzeugt, dass Wildtiere gegen "künstliche Cousins" geschützt werden müssen, die sich mit ihnen fortpflanzen oder mit ihnen um Nahrung konkurrieren könnten. Die Bundesregierung ist dabei, das kanadische Umweltschutzgesetz zum ersten Mal seit 22 Jahren zu aktualisieren. Das Gesetz, allgemein als ECCP bekannt, regelt den Umgang mit giftigen Chemikalien und neuen, gentechnisch veränderten oder modifizierten Organismen. (Coup d’oeil, 12.3.23)
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In Bayern formiert sich angesichts neuer Pläne der Europäischen Union (EU) wieder ein Bündnis für gentechnikfreie Natur und Landwirtschaft. Der Bund Naturschutz (BN) und andere Verbände befürchten, dass im geplanten neuen Verfahren genveränderte Pflanzen "praktisch ohne Zulassungsverfahren in Verkehr gebracht werden dürfen". Das wäre in etwa so, als würde man "ein Auto ohne Zulassung und TÜV für den Strassenverkehr freigeben", hiess es. Neben dem BN gehören dem Bündnis unter anderem die Verbraucherzentrale Bayern, die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ), die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft in Bayern und der Bund deutscher Milchviehhalter in Bayern an. (Sonntagsblatt, 10.3.23)
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Der deutsche Gütesiegelmonitor 2023 bescheinigt der grünen „Ohne GenTechnik“-Raute den eindeutigsten Inhalt unter 20 untersuchten Food-Siegel. Auch beim Siegelvertrauen liegt „Ohne GenTechnik“ in der Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Splendid Research weit vorn - auf Platz Drei. Spitzenreiter in dieser Kategorie ist das „V-Label“ für vegane Produkte. Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) kennen das „Ohne GenTechnik“-Siegel. Damit das so bleibe, müssten die Gentechnik-Standards der EU bewahrt werden. Ausnahmen und Sonderregeln für neue Gentechnikverfahren würden die eindeutige Kennzeichnung und damit die Transparenz für Verbraucher und Verbraucherinnen akut gefährden, kommentiert der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG). (Pro Planta, 15.3.23)
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