Gentech-News 505/2023
Donnerstag, 27. April 2023
Im Zoo Basel und im Berner Tierpark Dählhölzli sollen Vögel mit einem gentechnisch veränderten Impfstoff gegen die Vogelgrippe geimpft werden können. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat einen Freisetzungsversuch des Instituts für Virologie und Immunologie (IVI) bewilligt. Der Impfstoff soll den Vögeln, die in den beiden Zoos gehalten werden, voraussichtlich ab kommenden Herbst und bis Herbst 2026 gespritzt werden. Allerdings müssen auch die betroffenen Kantone zustimmen. In Europa gab es seit 2021 Tausende von Vogelgrippe-Ausbrüchen. Auch in der Schweiz wurden wiederholt Ausbrüche registriert, sowohl bei Wildvögeln als auch bei Hausgeflügel. Hausgeflügel darf zum Schutz vor Ansteckungen derzeit nicht auf die Weide. (Schweizer Bauer, 20.04.23)
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In der EU liegen für das laufende Jahr mehrere Anträge für Feldversuche mit Crispr-Pflanzen vor. Sie betreffen Kartoffeln und Mais, die in Schweden, Dänemark und Belgien angepflanzt werden sollen. Alle Pflanzen sind jedoch noch weit von der Marktreife entfernt. Die Informationen zu den geplanten Versuchen stammen aus dem zentralen Register der Europäischen Kommission für Freilandversuche. Dorthin melden die zuständigen Behörden der Mitgliedsstaaten die eingegangenen Anträge zu Freisetzungsversuchen mit gentechnisch veränderten Pflanzen. Vor allem in Schweden sollen verschiedene gv-Kartoffel-Linien pflanzen: Schwerpunkte sind veränderte Stärkezusammensetzung, geringere Anfälligkeit für Krankheiten und höhere Erträge. Ähnliche Versuche sind in Dänemark geplant. In Belgien ist ein Versuch mit Mais in Planung, der eine geringere Wachstumshöhe zum Ziel hat. (Unabhängige Bauernstimme, 18.04.23)
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Nestlé, der grösste Nahrungsmittelkonzern der Welt, hat in den USA versuchsweise mit Gentechnik hergestellte Kunstmilch auf den Markt gebracht. Die Kunstmilch soll dem Original in Geschmack und Zusammensetzung zum Verwechseln ähnlich sein. Die Grundlage liefern Proteine des US-Unternehmens Perfect Day. Dieses verwendet Mikroorganismen, die genetisch so verändert wurden, dass sie Milchproteine erzeugen. Ob Labormilch Milchkühe bald überflüssig macht, ist aber fraglich. Unklar ist auch, ob sich mit der synthetischen Milch Käse und andere Milchprodukte wie Joghurt herstellen lassen. Industriell produzierte Milch würde die Land- und Alpwirtschaft der Schweiz drastisch verändern. Swissmilk sieht in «derart hochverarbeitenden Produkten» aber keine Alternative zu «natürlichen Milchprodukten», heisst es. (Blick/le matin, 09.04.23)
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Bio Suisse setzt sich für eine Verlängerung des Gentech-Moratoriums über 2025 hinaus ein. Dieses soll auch für die neue Gentechnik gelten. Die Bio-Betriebe wären von einem Ende des Moratoriums besonders stark betroffen. Denn Kosten, Risiken und Haftungsfragen würden an ihnen hängen bleiben. Zudem befürchtet Bio Suisse einen Vertrauensverlust bei den Konsumenten. Gentechnik sei unvereinbar mit den vier Bio-Prinzipien Gesundheit, Ökologie, Fairness und Sorgfalt. Die Risiken würden die Bäuerinnen und Bauern sowie die Konsumierenden tragen, der Profit hingegen lande bei der Agroindustrie und ihren Patenten. Bio Suisse fordert daher mehr finanzielle Mittel für die Bio-Züchtung und die Erforschung neuer Sorten. (Schweizer Bauer, 18.04.23)
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Eine neue Studie der chinesischen Universität Zhejiang schreibt einer traditionellen südostasiatischen Reisanbautechnik, bei der Fische und andere Wassertiere in Reisfeldern gezüchtet werden, ein hohes Potential zu. Ko-Kulturen von Reis und Tieren könnten einen wesentlichen Betrag zur Deckung des Nahrungsmittelbedarf leisten und zudem die Gesundheit von Mensch und Umwelt verbessern. Den Bauern würde diese Anbauweise zusätzliche Einnahmen von150 Milliarden Dollar pro Jahr bringen, schreiben die Autoren, die für die Studie Forschungsergebnisse von 155 verschiedenen Fallstudien untersucht hatten. Frühere Studien haben ergeben, dass die Kombination von Reisanbau und Aquakultur die Effizienz der Flächennutzung erhöht und gleichzeitig den Bedarf an kommerziellen Düngemitteln aufgrund des nährstoffreichen Kots der Tiere und an Pestiziden reduziert, da die Wassertiere viele Probleminsekten und Unkräuter fressen. (Sci Tech Daily, 15.04.23)
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