Humangenetik | 24. 03. 2015

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Zum ersten Mal gibt es eine breitere öffentliche Diskussion über «Genome Editing» beim Menschen. Bild: Clipdealer

In einem Aufruf, der letzte Woche in den internationalen Wissenschaftsmagazinen Science und Nature publiziert wurde, fordern Wissenschaftler ein Moratorium für sogenanntes «Genome Editing» am menschlichen Erbgut. Sie warnen davor, dass neue Technologien wie DNA-Scheren (CRISPR/Cas9 und TALENs) es für jedermann mit einem geeigneten Grundlagentraining leicht machen, Gene in Zellen einzufügen, zu entfernen und zu verändern – einschließlich menschliche Sperma- und Eizellen sowie Embryonen. Diese Verfahren können nicht nur dazu verwendet werden, um möglicherweise Krankheiten zu bekämpfen, sondern auch um neue genetische Informationen hinzuzufügen. Für ein Moratorium gibt es gute Gründe. In den letzten Jahren haben nicht nur die technischen Möglichkeiten dramatisch zugenommen, es scheinen auch immer mehr Wissenschaftler bereit zu sein, das menschliche Erbgut zu manipulieren.

So veröffentlichte ein bekannter Protagonist der Synthetischen Biologie, George Church, schon im Jahr 2012 ein Buch, in dem vorgeschlagen wird, das Erbgut des Homo sapiens in das eines Neandertalers «umzuschreiben».

Die Technologien, vor denen jetzt gewarnt wird, werden bei Pflanzen und Tieren heute bereits eingesetzt und ermöglichen radikale Veränderungen des Genoms. Testbiotech hat jüngst einen Hintergrundbericht veröffentlicht, in dem einige der Methoden der Synthetischen Gentechnik und ihre Anwendungen bei Pflanzen und Tieren vorgestellt werden.