Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
11.02.2014 | Nanotechnologie
Immer mehr Kosmetika enthalten Nanomaterialien. Bild: wikipedia
In der Schweiz muss gemäss dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) der Hersteller, Importeur und Inverkehrbringer von kosmetischen Mitteln sicherstellen, dass die von ihm in Verkehr gebrachten kosmetischen Mittel die gesetzlichen Anforderungen in allen Teilen erfüllen (Selbstkontrolle). Dies gilt auch für nanohaltige Kosmetika. Kosmetische Produkte, welche die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, sind nicht bewilligungspflichtig, weder durch das BLV noch durch die kantonalen Vollzugsbehörden. Für die stichprobenweise Kontrolle der im Handel befindlichen kosmetischen Mittel sind die kantonalen Vollzugsorgane zuständig. In der Schweiz müssen Nanomaterialien in Kosmetika nicht gekennzeichnet werden. Anders ist es in der EU: Hier müssen kosmetische Mittel, die Bestandteile in Form von Nanomaterialien enthalten, im Verzeichnis der Inhaltsstoffe eine entsprechende Angabe der Inhaltsstoffe enthalten.
06.02.2014 | Inverkehrbringen
Protest gegen die Anbaubewilligung des Mais 1507 in Berlin. Bild: compact.de
Deutschland wird sich bei der Abstimmung zur Anbauzulassung des gentechnisch veränderten Mais 1507 in der EU der Stimme enthalten, da sich die beteiligten Ministerien nicht auf eine Position einigen konnten. Dies gab ein Regierungssprecher bekannt. Über 170'000 Personen unterzeichneten innerhalb von 48 Stunden eine Petition gegen die Anbauzulassung. In Berlin prostierten zahlreiche Menschen vor dem Kanzleramt. Laut aktuellen Meinungsumfragen sind in Deutschland 88 Prozent der Bürgerinnen gegen die Zulassung. Am 11. Februar wird in Brüssel endgültig entschieden, ob der Mais der Firma Pioneer zur Aussaat in den EU-Ländern freigegeben wird.
03.02.2014 | Patente
Mit einem Einspruch protestiert eine breit abgestützte Koalition gegen die Privatisierung natürlicher Ressourcen.
Das Patent des Schweizer Agrochemiekonzern Syngenta auf eine Peperoni hat in ganz Europa Widerstand ausgelöst. 34 Bauern-, Züchter- Umwelt- und Entwicklungsorganisationen aus 27 Ländern haben beim Europäischen Patentamt in München Einspruch gegen das Peperoni-Patent erhoben. Die formelle Einsprache richtet sich gegen ein im Mai 2013 vom Europäischen Patentamt (EPA) gewährtes Patent, das Syngenta die exklusiven Rechte auf alle gegen weisse Fliegen resistente Peperoni sichert. Das Patent hat zur Folge, dass andere Züchter diese Pflanzen nicht mehr frei zur eigenen Zucht verwenden dürfen. Da diese spezifische Resistenz aber bloss aus einer wilden jamaikanischen Sorte in eine kommerzielle Peperoni eingekreuzt wurde, handelt es sich dabei gemäss den Einsprechenden nicht um eine Erfindung von Syngenta.
30.01.2014 | Saatgut
Die Studie "Concentration of Market Power in The EU Seed Market" zeigt einen markanten Rückgang der Arten und der Sorten.
Die EU streitet zur Zeit um eine neue Saatgutverordnung. Eine von den Grünen in Auftrag gegebene Studie zeigt, wie gross der Handlungsbedarf ist. In Europa nimmt die Konzentration auf dem Saatgutmarkt weiterhin stark zu. 95 Prozent des Gemüsesaatgutes wird von nur fünf Unternehmen gesteuert. Bei den Zuckerrüben stammen 86 Prozent von den vier grössten Anbieter. Beim Mais liegt der Anteil der grössten fünf Anbieter (Pinoeer, Syngenta, Limagrain, KWS, Monsanto) bei 75 Prozent. Etwas besser sieht es beim Weizen aus. Dort stammt die Hälfe des Saatgutes aus hofeigenen Quellen. Die FAO schätzt, dass die Vielfalt der Kulturpflanzen alleine im 20. Jahrhundert um 75 Prozent zurückgegangen ist. Ein Reichtum der Arten ist für die ausgewogenen Ernährung der Menschheit aber äusserst wichtig.
24.01.2014 | Inverkehrbringen
In den letzten Jahren wurde eine ganze Reihe neuer gentechnischer Methoden entwickelt. Bild: espion
Noch mehr herbizidresistente Pflanzen auf den Äckern und die dazu passenden Totalherbizide, so das Fazit einer neuen Studie zu den zukünftigen Entwicklung in der Agrarindustrie, die in Berlin vorgestellt wurde. Für die neu entwickelten Gentech-Pflanzen, welche der Studien-Autor Christoph Then beschreibt, werden zunehmend sogenannte „Stacked Events“ gekreuzt. Das Ergebnis sind Pflanzen, die gegen vier Unkrautvernichtungsmittel gleichzeitig resistent sind und die ein halbes Dutzend Insektengifte auf dem Acker produzieren – tagtäglich. Martin Häusling, Agrarexperte der Grünen/EFA im Europäischen Parlament und Auftraggeber der Studie spricht von einem technologischer Machbarkeitswahn, der jegliche Regeln für eine nachhaltige Produktion missachte. Die Unkrautproblematik in den USA sei nur ein trauriges Beispiel dafür. „Wir dürfen in Europa diesem falschen Modell einer Landwirtschaft, die gegen die Natur Krieg führt und nur wenigen Chemiekonzernen Profite bringt, auf keinen Fall folgen“, fordert Häusling. Er postuliert als Leitbild für Europa einen Ökolandbau, der mit und nicht gegen die Natur arbeitet. „Es profitieren nicht nur Natur, Klima und Tiere, sondern auch Landwirte und Verbraucher“, argumentiert Häusling.
21.01.2014 | Nanotechnologie
Schema einer Kehrichtverbrennungsanlage für Experimente zum Verhalten von Nanopartikel. Bild: Tobias Walser, Wendelin J. Stark; www.bag.admin.ch
Die zunehmenden Anwendungen von Nano-Produkten führen dazu, dass immer häufiger Abfälle mit synthetischen Nanomaterialien anfallen. Heute werden Nanomaterialien beispielsweise bereits in Textilien, Kosmetika, Medizin, Farben, Kunststoffen oder Lebensmitteln eingesetzt. In Zukunft werden Nanomaterialien in weiteren Bereichen wie der Landwirtschaft, dem Fahrzeugbau oder der Energie- und Umwelttechnik zu finden sein. Bei der Entsorgung der verschiedensten Arten von Nanomaterialien können Mensch und Umwelt durch möglicherweise gefährliche nanoskalige Stoffe belastet werden. Auch könnten die synthetischen Nanomaterialien das Recycling beeinträchtigen. Das Bundesamt für Umwelt BAFU führt auf seiner Webseite in der Rubrik „Abfälle“ einen Abfallwegweiser für „Nanoabfälle“. Angeboten werden eine ökologische Beurteilung, Antworten auf Fragen zur Entsorgung/Recycling und Einschätzungen zum Handlungsbedarf.