cut news Welthunger clipdealer A16704652 photo jpg sGentech-Nahrung für hungernde Menschen? Bild: clipdealer      

Der Report „Do we need GM crops to feed the world?“ des Canadian Biotechnology Action Network (CBAN) geht der Frage nach, ob die Versprechungen der Biotechnologie zutreffen, mit Gentechnologie eine Lösung gegen den Welthunger gefunden zu haben. 

Über 9 Milliarden Menschen gilt es laut Schätzungen von Experten 2050 zu ernähren. Die Vertreter der Biotechnologie propangieren: Ohne Gentech-Anwendung wird diese Aufgabe nicht zu bewältigen sein. Dabei geht laut CBAN aber vergessen, dass der Hunger in gewissen Regionen der Welt grundlegendere Ursachen hat, zum Beispiel Armut und Ungleichheit, die die Gentech-Industrie nicht berücksichtigt. Auch ist nicht die Menge der produzierten Nahrung das Problem, sondern oftmals die Lagerung und Kühlung der Nahrungsmittel oder die Verschwendung in den reichen Ländern der Welt. Zudem haben viele Menschen keinen Zugang zu Land, um selbst Nahrung anzubauen. Auch fehlt oft die Wasser- oder Stassen-Infrastruktur, um effizient Landwirtschaft betreiben zu können und Nahrungsmittel zu vertreiben.

Die meisten GVO-Pflanzen sind ausserdem auch nicht direkt für die menschliche Ernährung gedacht. Gentech-Soja, -Mais, -Baumwolle und -Raps werden vor allem für die Produktion von Treibstoffen, industriellen Erzeugnissen oder Tierfutter verwendet. Der grossflächige Anbau von Gentech-Kulturen verschärft zudem durch die Anwendung von Pestiziden die bestehenden Umwelt-Probleme. So entstehen vielerorts multiresistente „Super-Unkräuter“. Zusätzlich schädigen die Pestizide die Bodenfruchtbarkeit, Gewässerbewohner sowie viele weitere Nicht-Ziel-Organismen (zum Beispiel den Monarch-Falter in Amerika).

Die Schlussfolgerung des Berichts ist, dass die Anwendung von Gentechnologie die sozialen, ökonomischen und Umwelt-Probleme erhöht anstatt bekämpft durch die Anwendung industrieller Landwirtschaft sowie die Kontrolle durch wenige grosse Agro-Konzerne. Der Bericht zeigt ausserdem klar, dass Gentech-Kulturen den Welthunger nicht bekämpfen, weil sie die Ernte-Erträge nicht erhöhen und das Einkommen der Bauern nicht steigern. Im Gegenteil: Viele Kleinbauern verschulden sich durch die Abhängigkeit von Patent-Saatgut und den dazugehörigen Pestiziden.