Tiere in der Medizin

Tiere in der Medizin

 Screenshot 2024 03 15 133229Voraussetzung für Xenotransplantation: gentechnische Eingriffe. Bild: Shutterstock

In der Fachdiskussion um die neuen Entwicklungen der Xenotransplantation dominieren derzeit die medizinisch-technischen Chancen und Risiken. Die humanethischen und mehr noch die tierethischen Fragen bleiben im Hintergrund. Mehr Licht auf die tierethischen Aspekte der Xenotransplantation werfen will ein neuer Bericht der Eidgenössischen Ethikkommission für die Biotechnologie im Ausserhumanbereich (EKAH), welche die Behörden aus ethischer Sicht im Bereich der ausserhumanen Bio- und Gentechnologie berät.

bearbeitet News Tierversuche Tierversuche 2008-2017: Immer mehr Tierversuche mit gentechnisch veränderten Mäusen

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) veröffentlichte die jährliche Statistik zu den Tierversuchen in der Schweiz. Insgesamt wurden nach Angaben des BLV im Jahr 2017 in der Schweiz 614'581 Tiere für Tierversuche verwendet. Effektiv in Versuchstierhaltungen gelebt haben aber 1'396'724 Tiere. Dies geht aus der erweiterten Statistik hervor. Gegenüber 2016 wurden 2,4 % weniger Tiere für Versuche verbraucht. Zwei Drittel der Versuchstiere waren Mäuse. Tierversuche für Kosmetik sind gänzlich weggefallen. Alle Tierversuche müssen von den Kantonen bewilligt werden. Spitzenreiter bei der Anzahl Versuchstiere sind die Universitätsstädte Basel und Zürich. 

Versuchstierev2 Kopie Entwicklung der Versuchstierzahlen über 20 Jahre

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BVL berichtete Anfang Juli über einen Rückgang der in der Schweiz 2016 für Tierversuche eingesetzten Tiere um 7.7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gemäss Medienmitteilung wurden im vergangenen Jahr 52'560 Tiere weniger für Tierversuche eingesetzt als im 2015. Der Rückgang sei vor allem auf den Abschluss von Forschungs- oder Artenschutzprojekten zurückzuführen, die eine grosse Zahl von Amphibien und Fischen beinhaltete. Ähnlich wie in Vorjahren waren zwei Drittel der für die Tierversuche verwendeten Tiere Mäuse (65.2%). Die meisten der Tiere werden für die Grundlagenforschung eingesetzt, ein kleiner Teil (20%) für Entwicklung und Qualitätskontrolle.

170524 Lab mouse mg 3263Die Krebsmaus gilt als Türöffner für Patente auf Säugetiere. Bild: Rama

Vor 25 Jahren, im Mai 1992, erteilte das Europäische Patentamt (EPA) das erste Patent auf ein Säugetier, es handelte sich um die sogenannte Krebsmaus. Die Mäuse waren gentechnisch so manipuliert, dass sie im Laufe ihres Lebens zwangsläufig an Krebs erkranken mussten. Angemeldet hatte das Patent die Harvard-Universität, genutzt wurde es vom US-Konzern DuPont. Gegen das Patent auf die „Krebsmaus“ wurden zahlreiche Einsprüche eingelegt. Das Patent wurde daraufhin zwar eingeschränkt, blieb aber dennoch bestehen.

27.06.2013  Tiere in der Medizin

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Ende der 80er Jahre wurde mit der Krebsmaus erstmals ein gentechnisch verändertes Versuchstier patentiert. Bild: Stephens

Über 600'000 Tiere mussten in der Schweiz im vergangenen Jahr für Tierversuche herhalten. Dies geht aus der heute veröffentlichten Statistik des Bundesamtes für Verterinärwesen hervor. Bei 80 % der eingesetzten Tiere handelte es sich um Labornagetiere wie Mäuse, Ratten, Hamster oder Meerschweinchen. Vögel, vor allem Geflügel, wurden in 9 % der Fälle eingesetzt und zwar im Rahmen von Fütterungsversuchen und Studien zur tiergerechten Haltung. Weiter wurden Fische (4 %), verschiedene Haus- und Nutztierarten, Kaninchen, Amphibien, Primaten und weitere Säugetiere verwendet. Zwar hat in den letzten 10 Jahren die Gesamtzahl der Versuchstiere leicht abgenommen. Umgekehrt bei den gentechnisch veränderten Tieren: ihr Anteil hat sich im selben Zeitraum verdoppelt. Im Jahr 2002 waren 10,9%  (69'195) von insgesamt 636’089 Tieren gentechnisch verändert. 2012 waren bereits 22,1 Prozent (134'182) der Versuchstiere gentechnisch verändert. Dabei handelte es sich beinahe ausschliesslich um Labornagetiere.
Die Belastungen für die Versuchstiere sind in 4 Schweregrade - von 0 bis 3 - klassiert. Bei 0 werden die Tiere nicht belastet, bei Schweregrad 3 ist die Belastung sehr hoch. 78 % der 2012 durchgeführten Tierversuche werden einem Schweregrad 0 oder 1 zugewiesen. Einem Schweregrad 2 entsprachen 20,1 % und 1,9 % einem Schweregrad 3.